Darkening
O**L
Five Stars
Very Good !
A**R
Dritter Streich der maltesischen Retro- Doomer
Nach "First Light" und "Eternal Return" liegt mit "The Darkening" nun das dritte Album des maltesischen Doomprojekts vor. Die Besetzung besteht nach wie vor aus dem Forsaken- Bassisten und -Texter Albert Bell und der kompletten Frenzy Mono- Band. Der Erstling war mit seinen Purple- und Sabbath- Einflüssen äußerst überzeugend, der Nachfolger litt jedoch unter Sperrigkeit: Bells Texte waren weniger griffig strukturiert, und Jordan Cutajar hat den Versuch, sie möglichst variabel und emotional zu singen, zu shouten, zu flüstern und zu deklamieren, teilweise übertrieben."The Darkening" ordnet sich etwa dazwischen ein, das ist gut so. Cutajar ist ein klasse Vokalist und muss weder sich selbst noch sonstwem mehr was beweisen; er ordnet seine Vocals dem Song wieder unter. Das Songwriting ist weder so flüssig- packend wie beim Erstling noch so sperrig wie beim Nachfolger; das Album transportiert einen eigenen Charakter, welcher gereift und stimmig wirkt. Die Brüder Chris und Julian Grech sind für Gitarren und Keys zuständig und ergänzen einander kongenial; der Rhythmusgitarrensound ist erneut fast unnatürlich fett, trotzdem sind die Keys (zumeist Orgel) gut hörbar und äußerst stimmungsvoll. Edward Magri trommelt solide, und Bell ist am Bass unauffällig, aber immer auf dem Punkt. Seine spirituell- kritischen Texte sind wie immer äußerst eloquent, wort- und bildgewaltig.Acht Songs (zwischen 4:55 und 7:38) füllen fünfzig Minuten: "Light Bearer" eröffnet mit starken Riffs und einem eingängigen Chorus, "Age of Contempt" rifft auch mörderisch, "Devil's Banquet" ist für mich das sperrigste Stück der CD. Dann liefert aber "Only the Scars" beinahe Speed- Doom, falls es sowas geben sollte, und auch "Descent to Hell" packt den Hörer urgewaltig. Der Titelsong ist eine Lektion in schleppendem Retro- Doom, im folgenden "Caligula" darf Cutajar dann mal seine Stimme in alle Richtungen voll ausreizen. "Orphaned Crown" ist dann wieder eher typisch midtempolastig, bevor die CD in einem abschließenden kurzen Instrumental zerklimpert.Vier Sterne. Der Überraschungseffekt des Debütalbums bleibt unerreicht, aber die Band ist auf einem guten Weg. Für alle, die es nicht ganz so brutal- doomig brauchen, empfehle ich auch "OBE" von Frenzy Mono.
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